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Der Weg des Herzens: Interview mit Toni Romano Sensei

Anlässlich des Karate-Lehrgangs vom 21./22. März 2015 in Luzern, befragte Magdalena Zurfluh die eingeladenen Gasttrainer. Die gleichen Fragen stellte sie auch unserem Sensei, Toni Romano.

Toni, wie kamst Du zur Kampfkunst?

Als 11-jähriger sah ich während meinen Ferien in Italien eine Karate-Demonstration, die mich tief beeindruckte. Das Erlebnis prägte mich so stark, dass der Wunsch, die Karate-Kampfkunst zu erlernen, mich nicht mehr ruhen liess. Zielstrebig hielt ich nach Trainingsmöglichkeiten und kompetenten Lehrkräften Ausschau. Mangels Karate-Trainingsangeboten im Kanton Uri und weil ein Besuch von regelmässigen ausserkantonalen Sportlektionen das Familienbudget meiner Eltern gesprengt hätte, war ich gezwungen, vorerst Judo zu praktizieren. Etwa 5 Jahre nach dem Erlebnis in Italien erfüllte sich mein Wunsch. In Luzern fand ich ein Dojo und mit Bruno Koller meinen ersten Karate-Lehrer.

Wie lautet Dein Leitsatz?

Immer aufs Herz hören.

Was ist die Essenz aus der jahrelangen Kampfkunst-Praxis für Dein persönliches Leben?

Das ganze Leben ist Kampfkunst. Oder anders formuliert, Kampfkunst ist, wenn man den Energiefluss, den man am Morgen spürt mit dem eigenen Energiefluss verbinden kann und wenn man während des ganzen Tages diesen Energiefluss in Achtsamkeit und Respekt fliessen lassen und den emotionalen Kampfplatz beherrschen kann.

Wieso habst Du den Weg des Unterrichtens gewählt?

Der Unterricht ist eine hervorragende Form, um den Spiegel vorgehalten zu bekommen. Diese Spiegelung zeigt, was man ist. Zudem bin ich überzeugt, dass wer gibt, auch bekommt. Wenn man wachsen will, braucht man ein Anwendungsfeld und wenn man darin eintauchen kann, gibt dies Demut fürs Leben, da Loslassen neuen Raum schafft.

Was hat Dich persönlich am meisten beeindruckt in Deiner Karriere?

Dass ich immer den Anfängergeist bewahren konnte. Dieser Geist ist immer gegenwärtig.

Toni Romano Sensei, herzlichen Dank, dass Du Dir für dieses Interview Zeit genommen hast.

Altdorf im April 2015, Magdalena Zurfluh